Atlasfehlstellung

 

Krankheitsursache: Atlasfehlstellung

 

Der Atlas ist der erste Halswirbel und Träger des rund 5-7kg schweren Kopfes. Der Kopf schützt das Gehirn, es ist Teil des zentralen Nervensystems und steht in wechselseitiger Kommunikation mit dem Rest des Körpers. Hochdifferenzierte Sinneswahrnehmungen und koordinierte, komplexe Verhaltensweisen werden als elektrische Signale weitergeleitet. Über das große Hinterhauptloch an der Schädelbasis, es dient als Durchtrittsstelle für das zentrale Nervensystem, vereinen sich Gehirn und Rückenmark.

 

Der Atlas, durch Bänder mit der Schädelbasis verbunden, bildet die Fortsetzung der Durchtrittsstelle. Liegt eine Atlasfehlstellung vor, entstehen mechanische Einwirkungen auf die Körpersysteme, was zu Störungen führen kann. Bereits ein leichter Druck auf Nervenbahnen kann Reiz- und Störimpulse im Nervensystem auslösen und Beschwerden wie Verdauungsprobleme, Herzrhythmusstörungen, Schwitzen, Allergien und vieles mehr verursachen. Druckeinwirkungen auf das Blutsystem können zu Durchblutungsstörungen führen. Vier große Schlagadern, je 2 Hals- und 2 Wirbelarterien, versorgen das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut. Die beiden Wirbelarterien verlaufen entlang der Halswirbelsäule und dabei durch Öffnungen der Querfortsätze der oberen 6 Halswirbel. Nach dem Durchtritt der Atlasquerfortsätze, gelangen die beiden Wirbelarterien durch das große Hinterhauptloch und vereinigen sich in der Höhe des Hirnstammes. Eine Atlasfehlstellung kann zu Verengungen der Arterien und somit zu einer Minderdurchblutung führen. Die Folge können Schwindel, Störungen der Bewegungsabläufe, Bewusstseinsstörungen, Sensibilitätsstörungen und weitere ernstzunehmende Krankheitsbilder sein. Eine Fehlstellung des Atlas führt zudem zu muskulärer Asymmetrie der tiefen Muskelschichten. Es bilden sich Verspannungen, die wiederum negativ auf die umliegenden Blut-, Nerv- und Lymphsysteme einwirken können. Eine Atlasfehlstellung kann während der Geburt, durch Stürze, Schleudertrauma aber auch durch Alltagsgewohnheiten entstehen.

 

Die Abbildung zeigt mehrere Menschen mit roten Markierungen an verschiedenen Körperstellen, die auf Schmerzen und Verspannungen hindeuten und Folge einer Fehlstellung des Atlaswirbels sein können.

 

Der Atlas, Dreh- und Angelpunkt mit großer Auswirkung, wirkt nicht nur unmittelbar im Nackenbereich auf die Gesundheit, er beeinflusst durch seine Position auch die Körperhaltung und als Folge davon die Körpersysteme. Ist der Atlas korrekt ausgerichtet, zentriert er den Kopfschwerpunkt, stabilisiert dadurch die Körperstatik und beeinflusst das Posturale Set positiv. Das Posturale Set besteht aus der Anordnung von sogenannten Schlüsselpunkten, die sich in unserem Körper befinden. Dem zentralen Schlüsselpunkt, und den Schlüsselpunkten in Kopf, Schultern, Becken, Händen und Füßen. Propriozeptoren, sie befinden sich an Muskeln und Sehnen, insbesondere in hoher Anzahl um die Schlüsselpunkte. Sie vermitteln die Empfindung über die Körperlage im Raum und sind an der Regelung der Motorik beteiligt.

 

Liegt jedoch eine Atlasfehlstellung vor, verschiebt sich der Kopfschwerpunkt und verlagert dessen Schwerkraft - die Körperstatik wird dadurch negativ beeinflusst. Steht der Kopfschlüsselpunkt versetzt zum zentralen Schlüsselpunkt wirkt sich die Fehlstatik weiter auf die Becken- und Schulterschlüsselpunkte aus. Die entstehende Fehlhaltung verändert das Posturale Set und errechnet einen asymmetrischen an die Fehlhaltung angepassten Muskeltonus. Die Folgen sind Verspannungen und Verkürzungen, die zu Fehlbelastungen führen.  Fehlbelastungen auf die Wirbelsäule erzeugen einseitige Druckbelastungen auf Rückenwirbel und Bandscheiben. Wirbelsäulenverkrümmungen, Bandscheibenvorfälle und Rückenschmerzen werden dadurch generiert. Eine Fehlhaltung setzt den gesamten Körper einer stetigen Fehlbelastung aus. Mit hoher Kraftintensität ziehen verspannte Muskeln wie Stahlseile an dem Stützapparat und zwingen ihn in eine Fehlhaltung. Bänder, Sehnen und Faszien passen sich der Fehlhaltung an und es entstehen Engpässe, die mechanischen Druck auf Gelenke und Gewebeteile ausüben, die wiederum Nerven-, Lymph- und Blutsysteme beeinträchtigen oder reizen können. Engpässe im Körper können die Ursache für Taubheitsgefühle, Kribbeln, Ischias oder undefinierbare Beschwerden im Organismus und Bewegungsapparat sein.

 

Eine symmetrische Körperstruktur bewirkt muskuläre Balance. Bänder, Sehnen und Faszien passen sich wiederum an, unterstützen ein ausgeglichenes Spannungsnetzwerk und heben Fehlbelastungen auf. Die Atlaskorrektur ist der erste und fundamentalste Schritt, um auf natürliche Weise zahlreichen Beschwerden entgegenzuwirken oder im Sinne von Prävention die Gesundheit und auch Ästhetik zu unterstützen. Die Körperstruktur kann sich an der natürlichen Haltung ausrichten und die Körperstatik gewinnt an Stabilität. Hüftschiefstellungen und Beinlängendifferenzen werden im Normalfall korrigiert und Engpässe werden aufgehoben. Reize und Beeinträchtigungen auf Nerven-, Lymph- und Blutsysteme werden reduziert, muskuläre Asymmetrien und Verspannungen heben sich auf.